Jüdisches Leben in Ludwigshafen |
|||
|
|||
Die jüdische Gemeinde Ludwigshafen ist wie die Stadt selbst erst um die Mitte des 19. Jhds. entstanden. Das am "Alten Weg" nach Oggersheim (Kaiser-Wilhelm-Straße, 34) liegende Gebäude der ehem. Synagoge diente zunächst als Simultankirche der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Erst als diese in eigene Gotteshäuser umzogen, konnte die jüdische Gemeinde das Bethaus übernehmen. Die feierliche Eröffnung fand am 27.05.1865 statt, die Festrede hielt Bezirksrabbiner Dr. Elias Grünebaum. In den Jahren 1902/03 wurde die Synagoge nach Plänen des Mannheimer Architekten Viktor Lindner umgebaut. Der ursprünglich schlichte Backsteinbau wurde durch barocke Bauelemente aufgelockert. Der Innenraum (rechts), der im damals für jüdische Sakralbauten üblichen "maurischen Stil" gestaltet war, bot jetzt Platz für 150 Männer und 70 Frauen.
|
|||
Wie viele jüdische Gotteshäuser in Deutschland fand auch die Ludwigshafener Synagoge ihr Ende in den Novemberpogromen des Jahres 1938. Am Morgen des 10.11. wurde sie von einem SS-Sturmbann aufgebrochen, ausgepündert und angezündet. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Auch der Betsaal der gegen Ende der Weimarer Republik eingewanderten Ostjuden, der sich in der Kaiser-Wilhelm-Str. 49 befand, wurde von Nazi-Horden verwüstet. |
|||
Die heutige Gemeinde ist Teil der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz (ca. 120 Mitglieder) war bis 2013 in der Zollhofstraße 4 zu Hause. Seitdem residiert sie in der Otto-Stabel-Straße 4 (Stadtteil Mitte), wo sie im ersten Obergeschoss des sog. Mosch-Hochhauses über einen großen Gebetsraum, Büros und einen Schulungsraum verfügt.
|
|||
Literatur: Jüdisches
Leben in der Pfalz. Ein Kultur-Reiseführer Ulrike Minor/Peter Ruf Juden in Ludwigshafen; Ludwigshafen 1992. 189
Seiten. Friedhelm Borggrefe, Unterwegs zum Hafen der Hoffnung, 150 Jahre Protestantische Kirche In Ludwigshafen Am Rhein, 2003. 265 Seiten. ISBN 3-924667-37-3 Interne Links: "Ich bleibe bei meiner Gemeinde!". Würdigung von Leben und Werk des Rheingönheimer und Ludwigshafener jüdischen Kantors Josef Jacob Markus Sternlieb - genialer Architekt und Wegbereiter der Bauhausidee - von Walter Braun Externe Links: http://www.ludwigshafen-setzt-stolpersteine.de/ (externer Link) Heutige Synagoge Ludwigshafen Ernst-Bloch-Zentrum Ausführliche Opferbiographien im Online-Gedenkbuch Internet-Stadtplan der Stadt Ludwigshafen Gesprächskreis Juden und Christen in Ludwigshafen und dem Rhein- Ehemalige Synagoge Fußgönheim Ehemalige Synagoge Mutterstadt
Bilder: Stadtarchiv Ludwigshafen (1-3); S.Meißner (4) |