Die Bibel - eine überfällige Neubesinnung

Didaktische Hinweise

von Hans Maaß

Das Alte testament - die hebräische Bibel

Nachfolgende Anregungen sind als Beispiele für Fragen gedacht, die auf Grund der vorhergehenden Ausführungen mit Gruppen bearbeitet werden können. Sie stellen keinen kompakten Kurs dar und besitzen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad.

1. Annäherungen an das Thema

In den letzten Jahren sind viele kirchlichen Verfassungen/Kirchenordnungen hinsichtlich unseres Verhältnisses zum Judentum geändert worden [z.B. § 2 (3) und 69 der badischen Grundordnung]. Man kann die Teilnehmenden um Vorschläge bitten, was nach ihrer Meinung diese Neufassungen für den Umgang mit der Bibel bedeuten:

Man kann auch gezielte inhaltliche Fragen stellen:

Man kann auch über religiöse jüdische Praktiken nachdenken (z. B. Händewaschen, Sabbatlichter entzünden, zugehörige Segenssprüche):

2. Überprüfung von Vorurteilen bei der Bibelauslegung

1. “Ganz Israel hat Anteil an der kommenden Welt”.

2. Hat Jesus den Sabbat gebrochen, weil er glaubte, sich über ihn hinwegsetzen zu dürfen?

 

3. Verachtet Jesus die Mosetora?

 

4. Setzen Schriftgelehrte Gottes Gebote zugunsten ihrer Auslegungstradition außer Kraft?

3. Aufnahme des Alten Testaments im Neuen

Viele alttestamentliche Zitate verstehen die Texte nicht in ihrem ursprünglichen Sinn. Dies widerspricht einem Ernstnehmen dieser Bibelstellen in ihrem historischen Sinn. Es entspricht allerdings dem Umgang mit biblischen Texten in der Apokalyptik.

1. Zum Verständnis dieser neutestamentlichen Praxis kann man auf die Auslegungspraxis in Qumran eingehen.
Sie geht von der Voraussetzung aus (vgl. auch Paulus, 1.Kor 10,11), dass der eigentliche Sinn früherer Ereignisse bzw. Aussagen erst “am Ende der Tage” in ihrem wahren Sinn aufgedeckt (griech. apokalyptein) werden. Herauszuarbeiten wäre dabei der Trost- und Orientierungscharakter für “Endzeitgeneration” im Unterschied zu einer dogmatischen Glaubenslehre für alle Generationen. Dies geht auch aus der Deutungsvielfalt hervor.

2. Man kann einzelne christologisch gedeutete Texte besprechen, etwa:

3. Jesus bezieht sich auf die Schrift. Lassen sich Unterschiede feststellen?

a. Zeichen: Mt 12,38-42 im Vergleich mit Mt 16,4; Mk 8,12 f.; Lk 11,29-32

b. Elia: Vgl. Mal 3,23 und Mk 9,11-13 mit Mt 17,12 und Mt 11,11-14

c. Auferstehung: Mk 12,18-27 schildert eine Diskussion zwischen Jesus und Sadduzäern, die unter Berufung auf eine Torabestimmung den Gedanken an eine Auferstehung ad absurdum führen wollen. Jesus bezieht sich für die Auferstehungshoffnung ebenfalls auf die Tora.

d. Spitzengebot: Mk 12,28-34 überliefert einen Dialog zwischen einem Schriftgelehrten und Jesus über das “erste” aller Gebote. Dabei liegt in der Doppeldeutigkeit des Wortes “erste” (= erstes Gebot/wichtigstes Gebot) eine geistreiche Anspielung.

4. Humor in und mit der Bibel

Unser christliches Verhältnis zur Bibel ist oft zutiefst humorlos, weil wie nach Luthers Auslegung zu den Geboten “von Gott mit Ernst und Ehrfurcht reden sollen”. Dabei übersehen wir oft, dass Humor eine fröhliche Ernsthaftigkeit, keine Unernsthaftigkeit ist. Es gibt freilich auch frivole und zotenhafte Witze über biblische Erzählungen, aber auch ernst gemeinte Verkitschungen. Beides sollte in dieser Einheit zu unterscheiden gelernt werden.

Ihre Meinung interessiert uns! Beteiligen Sie sich an unserem Diskussionsforum!

Literatur

Abgeschlossen
am 7. September 2002
Dr. Hans Maaß

Nix-wie-weg.de: Die Lastminute-Profis!

Ihre Meinung interessiert uns! Beteiligen Sie sich an unserem Diskussionsforum!

Bücher von Amazon - direkt bei uns!

Jüdische Riten und Symbole.
von S. Ph. de Vries
€ 9,90

Der Talmud.
von Michael Krupp
€ 17,90

Jüdische Geschichte in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.
von Arno Herzig
€ 14,90

Wie Juden leben. Glaube - Alltag - Feste.
von Israel Meir Lau
€ 34,95


99 Fragen zum Judentum.
von Walter Rothschild
€ 7,90
In Deutschland ab 20 € versandkostenfrei!