Busenberg liegt im Wasgau, in der Nähe von
Dahn
(Kreis Südwestpfalz, früher: Pirmasens). In der Ortsmitte, unweit
der Hauptstraße, steht noch heute eines der wenigen erhaltenen Mikwehäuschen.
In dem Ritualbad, das bis 1890 in Gebrauch war, konnten sich Frauen nach
Menstruation oder Geburt reinigen. Man wurde dreimal untergetaucht und
durfte dieses Bad nur nackt und ohne Schmuck begehen. Das Wasser durfte
nur lebendiges Quellwasser sein.
Der
Busenberger Judenfriedhof an der Bundesstraße in Richtung Bad
Bergzabern liegt so weit von der Gemeinde weg, dass man den Kirchturm
vom Friedhof aus nicht sehen konnte. Die Gesichter der Toten lagen in
Richtung Osten, damit sie den Messias, wenn er aus Jerusalem kommt, sofort
sehen können. Außerdem haben die Toten das bleibendes Ruherecht.
Die Friedhöfe waren umfriedet und dürfen nicht mit Blumen geschmückt
werden. Stattdessen legen die Juden Steine auf die Grabsteine. In Busenberg
wurden z.T. jüdische Grabsteine von Christen für den Häuserbau
gestohlen.
Wenn ein Jude starb, wurde er, wenn möglich, noch am selben Tag
beerdigt. Sein „Sarg“ bestand aus vier einfachen ungehobelten
Brettern ( Trauer-
und Bestattungsriten). Die meisten älteren Grabsteine sind romanisch,
also oben rund. Gotische Stilelemente werden eher gemieden, da die Gotik
die Zeit der Judenpogrome war.
Waren die Inschriften auf den Grabsteinen ursprünglich nur auf hebräisch,
so werden sie im 19. Jhd. zweisprachig. Später trifft man sogar rein
deutsche Inschriften an - ein Zeichen der kulturellen Assimilation der
deutschen Juden. Zur leichteren Pflege des Friedhofs wurden in Busenberg
die Gräbereinfassungen entfernt.
Von 1938-1997 wurde der Friedhof in Busenberg mehrere Male von Neonnazis
geschändet. Danach stimmte die Chronologie der Gräber nicht
mehr.
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