von Matthias Kommerell und Jens Bast
![]() Koscherer Wein - Das Siegel des Rabbinats verbürgt die Herkunft von einem jüdischen Produzenten. Nur so konnte man in der Antike sicher sein, dass der Wein nicht mit dem heidnischen Kult in Kontakt gekommen ist. |
Alles das gemäß der Halacha (dem religiösen Gesetz) hergestellt oder zubereitet wurde bezeichnet man als "koscher". Diese Gegenstände erfüllen die Anforderungen des jüdischen Gesetzes und sind zum rituellen Gebrauch geeignet. Ein "koscherer Mensch" ist ein Jude, der in jeder Hinsicht ein der Religionslehre entsprechendes Leben führt. Alles was nicht koscher ist, nennt man "taref". Welche Speisen koscher bzw. trefe sind besagen die Kaschrut-Vorschriften.
Reine und unreine Tiere
Leviticus 11 und Deuteronomium 14, 3 - 21 zählen Tiere, Fische und Geflügel
auf, die man essen und die man nicht essen darf. Demnach sind erlaubte Speisen:
"Alles, was unter den Vierfüßlern gespaltene Klauen hat, und
zwar völlig durchspaltene Klauen, und wiederkäut."
"Alles, was im Wasser, in den Meeren und in den Bächen Flossen lebt
und Schuppen hat. (..) Nur diejenigen von allen geflügelten, vierfüßigen
Kleintieren dürft ihr essen, die oberhalb der Füße Schenkel
haben, um damit von der Erde zu hüpfen."
Zum Beispiel: Rind, Schaf, Ziege, Hirsch, Gazelle, Rehbock und Antilope.
Über verbotene Speisen sagt die Tora:
"Das Aas dürft ihr nicht berühren; unrein sind sie für euch."
"Alles Kleingetier, das auf der Erde sich regt, ist ein Greuel; es darf
nicht gegessen werden. Von allem, was auf dem Bauch kriecht, und allem, was
auf Vieren geht, bis zu allem Kleingetier, das noch mehr Füße hat,
dürft ihr nicht essen; denn sie sind ein Greuel."
"Alle geflügelten Kleintiere sollen euch als unrein gelten; sie dürfen
nicht gegessen werden."
Beispiele: Adler, Strauß, Eule, Storch, Reiher, Kamel, Hasen, Schwein.
Gemäß Deuteronomium 4, 15 sind auch Speisen verboten, von denen man
weiß, daß sie gesundheitsschädlich sind, auch wenn sie nach
allen Kaschrut-Regeln erlaubt sind.
Schächten-Schechitah
'Die Speisegebote erziehen uns, unsere Lust zu meistern sie gewöhnen uns daran, das Wachsen unserer Begierde einzudämmen, die Ver-gnügungssucht zu mildem und die Neigung zu bezwingen, Essen und Trinken als Lebens-zweck anzusehen» (Maimonides: Führer der Schwankenden. ID. Kap.25) |
Das Schächten ist eine Schlachtmethode, durch die reine Tiere koscher bleiben und somit gegessen werden dürfen. Diese Vorschriften stehen im Talmud und im Schulchan Aruch.
Vieh und Geflügel unterliegen den Regeln des rituellen Schächtens, Fisch aber nicht. Beabsichtigt ist, dem Tier den geringsten Schmerz zuzufügen und möglichst viel Blut zu entfernen, da im Tenach das Blut als Sitz des Lebens gilt. Es muss gewährleistet werden, dass ein schnelles Auslaufen des Blutes möglich ist, um einer Gerinnung entgegenzuwirken. Nur so kann man sicher sein, beim Fleischverzehr kein Blut zu genießen.
Beim Schächten wird die Kehle mit einer scharfen Klinge mit einer bestimmten Länge ohne Unebenheit oder Kerbe in einer schnellen Bewegung durchtrennt. Tierschutzvereinigungen sehen das Schächten kritisch und fordern eine Betäubung des Tieres vor dem Schächten. Durch diese Maßnahme würde das Tier jedoch unkoscher ("taref") werden.
Der Schächter ("Schochet") muss nicht nur über ein ausgeprägtes Wissen der Schächtregeln verfügen, sondern muss auch ein gesetzestreuer Mensch sein. Er wird einer Prüfung unterzogen und muss von einer rabbinischen Autorität bestätigt werden.
"Koche nicht ein Zicklein in der Milch seiner Mutter" - Fleischiges und Milchiges
Exodus 23,19; Deuteronomium 14,21
Man unterscheidet bei koscheren Nahrungsmitteln:
Dabei muss man eine Vielzahl von Gesetzen beachten, die den Genuss von Fleisch und Milch regulieren (kleiner Auszug):
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