Die Geschichte Israels

von Stefan Meißner


PROLEGOMMENA ZUR GESCHICHTE ISREALS

4. Strömungen in der Erforschung der Geschichte Israels


Yigael Yadin (1917-84)
Historiker und Archäologe

Literatur

Rainer Albertz: Grundrisse zum Alten Testament, Bd.8/1, Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit: Von den Anfängen bis zum Ende der Königszeit: Bd. 8/1, 2. Auflage Göttigen 1996
Rainer Albertz: Grundrisse zum Alten Testament, Bd.8/2, Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit: Vom Exil bis zu den Makkabäern: Bd. 8/2 2. Aufl. Göttingen 1992
A. Alt: Kleine Schriften zur Geschichte des Volkes Israels, Bd.1, 4. Aufl. 1968, Bd 2 4. Aufl. 1977, Bd. 3 2. Aufl. 1968
J. Bright: A History of Israel, 3. Auflage, Philadelphia 1981
H. Donner: Geschichte Israels und seiner Nachbarn in Grundzügen, 2 Bde. 2. Aufl. Göttingen 1995
- Bd.1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit
- Bd. 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba
Georg Fohrer: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, UTB, 6. Auflage, Stuttgart 1995
A.H.J. Gunneweg: Geschichte Israels bis Bar Kochba und von Theodor Herzl bis zur Gegenwart.,
6. Auflage, Stuttgart 1998
Rainer Kessler: Sozialgeschichte des alten Israels: Eine Einführung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2. Auflage, Darmstadt 2008
M. Metzger: Grundriß der Geschichte Israels, 10. Aufl. Neukirchen 1998
M. Noth: Geschichte Israels, Göttingen, 10. Aufl. 1986

Das literarische Genre „Geschichte Israels“ hat eine sehr lange Geschichte. Früher wurde dieses oft als „Zubringer“ für die Arbeit der christlichen Exegese betrachtet. Erst in letzter Zeit gibt es auch von der Theologie unabhängige Ansätze einer Geschichte Israels.

Die Forschungslandschaft weist ein recht breites Spektrum auf. Auf der einen Seite gibt es eine sehr traditionell ausgerichtete Strömung, die nachzuweisen versucht, dass die biblischen Berichte weitegehend historisch zutreffend sind. Diese Spielart hat, besonders in Amerika, oft einen christlich-evangelikalen Hintergrund (John Bright, William F. Albright). Sie kann freilich auch politisch motiviert sein, wie das in Teilen der israelischen Forschung der Fall war (Sukenik, Yadin; siehe Bild oben!). Vgl. dazu: W. Zwickel: Alttest. Landverheißung, Landnahme und ihre Umsetzung in der Archäologie des Staates Israel, in: R. Pifko/W. Zwickel: Biblische Landverheißung und politische Raealität, Hofgeismarer Vorträge Bd. 12/1998, S.3ff.

 

Das Gegenstück zu diesen konservativen Zugängen zur Geschichte Israels ist eine radikale Spielart der historisch-kritischen Forschung, die zu wesentlich größerer Skepsis gegenüber den Quellen tendiert. Dabei spielten v.a. die Namen deutscher Forscher wie Albrecht Alt und Martin Noth eine Rolle. Weithin in deren Gefolge stehen die Entwürfe von M. Metzger und A.H.J. Gunneweg.

In den letzten Jahren ist der von Noth begründete Forscherkonsens an vielen wichtigen Punkten hinterfragt worden, ohne dass sich ein neues Paradigma herausgebildet hätte. Interessante Neuansätze bieten an vielen Punkten der katholische Theologe A. Soggin (Geschichte Israels und Judas), aber auch der Protestant Herbert Donner, der mit seinem zweibändigen Werk neue Maßstäbe für die Erforschung der Geschichte Israels geschaffen hat. Spezialisiert auf die Sozialgeschichte des antiken Juda bzw. Israel ist die Darstellung von Rainer Kessler, speziell die Religionsgeschichte hat Rainer Albertz in seinem zweibändigen Werk im Blick.