Auf dem Weg zum Rabbinischen Judentum


Der Midrasch

Das Wort "Midrasch" kommt vom hebräischen "darasch" und heißt wörtlich so viel wie "suchen", "fragen". Gemeint ist also die Tätigkeit des suchenden Forschens im Hinblick auf die Heilige Schrift, aber auch das Ergebnis dieses Forschens: also Schriftwerke, die Bibelauslegung enthalten. Entstanden ist der Midrasch in Palästina, in Babylonien kommt er fast nicht vor. Sein "Sitz im Leben" war wohl der Brauch, über einen Toraabschnitt ("Parascha") oder ein Profetenwort ("Haftara") zu predigen. Solche Predigten nennt man dann "Deraschot", das Haus, wo man sie hält "Bet-ha-Midrasch".

Man unterscheidet in der Forschung zwischen halachischen und haggadischen Midraschim - je nachdem um welche Inhalte es geht. Als der halachische Midrasch weitgehend in die Mischna aufgenommen wurde, wurden die Begriffe Mischna und Haggada fast synonym. Manche beziehen zur besseren Unterscheidung den Midrasch nur auf die Auslegung der kanonischen Bücher des Tenach (AT), die Haggada nur auf die außerkanonische Literatur.

Einige Midraschim, die nicht Eingang in Mischna oder Talmud fanden, finden sich in eigenständigen Sammlungen:

Bereschit Rabba Wajikra Rabba
Echa Rabba
Ester Rabba
400-500 frühe Periode
Pesikta de Rab Kahana
Rut Rabba
Schir-ha-Schirim Rabba
500-640 mittlere Periode
Kohelet Rabba 640-900
Tanchuma 775-900
Jalkut Schimoni um 1250 späte Periode
Jalkut Machiri
Midrasch-ha-Gadol
um 1350

(nach R.C. Musaph-Andriesse: Von der Tora bis zur Kabbala, 64)

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