Jüdisches Leben in Landau
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Die Landauer Judengemeinde wird 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Sie war um die Jahrhundertwende (1900) mit 821 Mitglieder (8,7% aller Pfälzer Juden) die größte der Pfalz. Auch die Synagoge fand mit einer Grundfläche von 390 m2 und einer Höhe von16m in der Region nicht ihres Gleichen. Der Bau, der vom Bezirksbauschaffner Staudinger entworfen und unter Leitung von Baumeister Ecker (Nußdorf) für 200.00 RM erbaut worden war, wurde am 05.09.1884 vom damaligen Bezirksrabbiner Dr. Elias Grünebaum eingeweiht. Auch dieses Gotteshaus fiel dem Novemberpogrom 1938 zum Opfer. Einer beteiligten SA-Leute gab nach dem Krieg zu Protokoll: "Wir begaben uns zur Tankstelle Ecke König- und Reiterstraße und verlangten eine Kanne Benzin; es waren etwa 20 bis 25 Liter. Dann gingen wir auf das benachbarte, gegenüberliegende Grundstück der Synagoge, gingen um das Gebäude herum und schlugen eine Scheibe ein. Einer von uns vieren griff durch das Loch und öffnete den Fensterflügel. Meine drei Kameraden stiegen ein, übergossen die Bänke mit Benzin und steckten diese an. (..) Es war etwa zwei Uhr nachts. Beim Fortgehen sahen wir durch die Fenster der Synagoge hindurch einen Lichtschein, sodaß wir annehmen konnten, daß es dort brannte. Das Feuer ging aber zurück und wir waren der Meinung, daß durch das Feuer nur die Inneneinrichtung der Synagoge abbrennen würde." Der Brand schwelte stundenlang. Als die Bleiverglasung der Fenster geschmolzen war, begannen die Kuppeln zu brennen. Die Torarollen und das Ewige Licht waren von Landauern Bürgern gerettet worden."
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Literatur Hermann Arnold: Jüdisches Leben in der Stadt Landau
und in der Südpfalz (1780-1933)
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Landaus bekanntesten Rabbiner, Elias Grünebaum, gibt hier
einen hervorragenden Vortrag.
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