Neues Synagogendenkmal in Kaiserslautern

von Bernhard Gerlach

Information

Seit 3.11.2003, 65 Jahre nach der Reichspogromnacht, gibt es auch in Kaiserslautern ein Denkmal, das an die abgerissene Synagoge und an die ermordeten jüdischen Bürger aus Kaiserslautern erinnert. Viele jüdische Bürger nahmen neben den Mitgliedern des Stadtrates an einer Sitzung des Bauausschusses teil, in der Oberbürgermeister Deubig die 196 Namen verlas, die nun auf mehreren Tafeln auf zwei rekonstruierten Pfeilerfragmenten zu sehen sind.

Deubig erinnerte an die lange Vorgeschichte dieses Denkmals. Die Namen der ermordeten Juden aus Kaiserslautern waren 1990 dem damaligen Oberbürgermeister überreicht worden. Erst mehrere Veranstaltungen mit Auschwitz-Überlebenden führten dann im Jahr 2000 zu einem Stadtratsbeschluss und einem Denkmalwettbewerb zur Gestaltung des Synagogenplatzes. Deubig würdigte das Engagement von Roland Paul vom Institut für pfälzische Geschichte und von Bernhard H. Gerlach von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz. Ohne die finanzielle Unterstützung durch den Unternehmer Gerhardt Aulenbacher wäre die Errichtung des Denkmals und die Neugestaltung des Platzes nicht zu Stande gekommen.

Im Ratssaal wurde dann die virtuelle Rekonstruktion der Kaiserslauterer Synagoge, hergestellt durch ein Institut der Technischen Universität Darmstadt, vorgeführt. Anschließend begaben sich alle Teilnehmer der Gedenkstunde, darunter auch zwei Überlebende aus der Nazi-Zeit, zum Synagogenplatz.

Das Denkmal besteht aus zwei rekonstruierten Pfeilern der im maurisch-byzantinischen Stil erbauten Synagoge (die übrigens schon vor der Reichskristallnacht abgerissen worden war). Außerdem wird auf dem Platz mit einer Buchsbaumhecke der Grundriss der früheren Synagoge nachgezeichnet. Zur Erläuterung soll noch eine Schautafel aufgestellt werden.

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