Die Beschneidung

von Sara Grimm und Anja Bräuer


Die Beschneidung unseres Herrn. The Provincial Museum of Alberta.

Medizinisch: Bei der Beschneidung wird die Vorhaut (kleiner beweglicher Hautlappen, der die Eichel umschließt) ganz oder teilweise in einem kleinen operativen Eingriff entfernt. Jedoch hat sich gezeigt, dass sich die Gefahr von Peniskrebs und Gebärmutterkrebs dadurch nicht verringert. Bei einer Phimose, einer krankhaften Verengung der Vorhaut, ist es jedoch oft üblich, diese operativ entfernen zu lassen, obwohl es auch konservative Therapien, z.B. mit Hormonen, gibt. Die Beschneidung galt als Verhütungsmethode gegen Onanie, da das Glied weniger empfindlich auf Berührungen reagiert. Auch steigert die Beschneidung angeblich die Potenz, da es aufgrund der geringeren Empfindlichkeit zu einer "längeren Verweildauer" beim Sex kommen kann.

In der Geschichte hat die Beschneidung eine lange Tradition. Sie galt bei den alten Hebräern als Zeichen der Demut vor Gott. Da im vorderen Orient Wassermangel herrscht, war die Reinigung der Genitalien sehr schwer und es setzte sich oft Schmutz unter der Vorhaut fest. Später galt sie als Symbol der Zugehörigkeit zum Volk Israel. Dies begründet sich aus dem Gebot das Gott Moses gegeben hat:

"Jedes Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Desgleichen auch alles was an Gesinde im Haus geboren, oder was gekauft ist von irgendwelchen Fremden, die nicht aus eurem Geschlecht sind. Beschnitten werden soll alles Gesinde, was dir im Haus geboren oder was gekauft ist. Und so soll mein Bund an eurem Fleisch zu einem ewigen Bund werden. Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat" (1.Mos. 17,12).

Die Beschneidung war damals auch eine notwendige Bedingung zur Teilnahme am Passafest. Nach biblischen Berichten begann das Volk Israel die Beschneidung nach dem Einzug in Kanaan. Die judenchristliche Gemeinde hat an der Beschneidung festgehalten, während für die Heidenchristen die Taufe für die Aufnahme in Gottes Gemeinschaft als hinreichend erachteten.

Heute wird der Beschneidungsakt am achten Tag nach der Geburt in Lokalanästhesie vorgenommen und ist meist mit der Namensgebung verbunden. Die Beschneidung ist auch bei Moslems üblich und wird in einem feierlichen Ritual vorgenommen. Übrigens werden auch in den USA heute noch bis 60% der Jungen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, beschnitten. Die sog. Beschneidung von Mädchen, eine grausame Genitalverstümmelung (siehe Buchtipp!), gibt es bei den Juden nicht.

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