Jüdisches Leben in Kaiserslautern
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Die ehemalige Synagoge Kaiserslautern wurde am 26.02.1886 in der Frühlingsstraße (heute Luisenstraße) eingeweiht (links, im Bau). Der Entwurf, der eine interessante Mischung orientalischer und romanischer Motive vorsah, stammte von Prof. Ludwig Levy aus Landau. Das Gebäude bot Platz für 400 Männer und 200 Frauen (auf einer Empore). Als im Dritten Reich Kaiserslautern zur Gaustadt umgebaut werden sollte, mußte das jüdische Gotteshaus dem neuen Theaterplatz weichen. Am 31.08. 1938 begann der Abriß (rechts), die gleichgeschaltete Presse jubelte bereits Tage zuvor: "Ein Stück Orient verschwindet" ("NSZ Rheinfront" vom 29.08.38). |
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Heute feiert die jüdische Gemeinde Kaiserslautern ihre Gottesdienste in der Basteigasse 4, wor 1965 ein ehemaliges Wohn- und Geschäftshaus von der jüdischen Kultusgemeinde umgebaut wurde. Auf dem Platz der ehemaligen Synagoge eröffnen sechs am Synagogenplatz aufgestellte "Medienviewer" aus verschiedenen Blickwinkeln eine virtuelle Besichtigung der Synagoge, einge von außen auf die Front mit den beiden hebräischen Zitaten aus den Psalmen, andere gewähren einen Blick ins Innere in Richtung auf den Toraschrein (Aron HaKodesch). Blickt man auf dem Synagogenplatz über den nachgestalteten Grundriss mit der Apsis auf das nächste Gebäude, so sieht man das Eckhaus von der Bau AG, in dem der letzte Rabbiner von Kaiserslautern vor 1940, Dr. Sally Baron, seine Dienstwohnung hatte. Auf dem Platz befindet sich auch ein rekonstruiertensTorbogenfragment, außerdem eine Hinweistafel mit Informationen über die ehemalige Synagoge. |
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Literatur: Jüdisches
Leben in der Pfalz. Ein Kultur-Reiseführer Werner Maas: Das Leben meines Vaters 1888-1936, Speyer 2003 Links zum Thema "Kaiserslautern" Kaiserslautern: Gemeindehaus der Jüdischen Kultusgemeinde
der Rheinpfalz Praktische Hinweise Otterberg: Heimatmuseum |